Glashaus
Die Videoinstallation Glashaus besteht aus neun Videoloops mit unterschiedlichen Projektionsgrößen die simultan in einem Raum präsentiert werden. Die einzelnen Videos zeigen jeweils eine Szene in dem Sinne, dass sich der Ort der Handlung als auch der Ausschnitt nicht ändern. Im Grunde genommen handelt es sich aber nicht um Szenen bzw. eine Handlung, da keine Entwicklung, und damit auch kein Handlungsablauf, stattfindet. Dargestellt wird eine Tätigkeit in einer Situation, doch die Tätigkeit ist eine ergebnislose, kontinuierliche Bewegung. Die Loops sind für den Betrachter nicht als solche erkennbar, da keine Schnitte oder Überblendungen zu sehen sind, so dass weder die einzelnen Projektionen noch die Installation als Ganzes eine festgelegte Dauer haben. Indem sie simultan, d.h. ähnlich einer Ausstellung von Fotografie oder Malerei präsentiert werden, formen die neun Videos einen Raum, in dem sich die Bezüge zwischen den einzelnen Projektionen durch ihre Anordnung und nicht wie in einem Film durch die Chronologie der Szenen ergibt. Eine Reihenfolge kommt erst durch die Entscheidungen der Betrachter zustande. Kernstück der Installation sind zwei Porträts, die sich gegenüberstehend gezeigt werden. Hier wird der Betrachter am deutlichsten eingebunden und ist nicht nur ›Betrachter‹ sondern wird gleichzeitig betrachtet. Indem man eins der Porträts anschaut nimmt man den Platz und die Perspektive des jeweils anderen Porträts ein.