Richtigstellungen und Fehlerkorrekturen fristen in deutschen Tageszeitungen, im Gegensatz zu britischen, nur ein Schattendasein. In Großbritannien hat das Korrigieren eine lang gehegte Tradition. Besonders hervor sticht in diesem Zusammenhang die Tageszeitung The Guardian. Hier wird jeden Tag in der Rubrik: corrections & clarifications korrigiert und richtiggestellt, was das Zeug hält. Ein befreundeter Journalist hat mir einmal erzählt, dass der Guardian in journalistischen Kreisen auch den Beinamen ›The Gruandian‹ trägt. In Anspielung darauf, dass man den Kolleg*innen kaum noch zutraut, den eigenen Namen richtig schreiben zu können. Richtig oder falsch; wahr oder unwahr sind Kategorien, die sich nicht in allen Fällen auf den ersten Blick entschlüsseln lassen und ihre Bedeutung spielt in der Tagespresse sicher eine andere Rolle, als in der Kunst. Unwahres muss nicht immer ›falsch‹ sein und „Falsches“ nicht immer „schlecht“. So kann das Unwahre auch immer eine Form von Wahrheit beinhalten, die sich erst in einer Richtigstellung manifestiert. Und so kann der „Fehler“ Bilder produzieren, auf die man bei zu genauem Hinsehen hätten verzichten müssen.
in Benzoeharz getränkter Papierstreifen - mit Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg
artist book - made by mistake - mit Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg
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